Millennial-Frust
Vor 2 Wochen habe ich den ersten Absatz von ‘Generation Global’ geschrieben, mittlerweile bin ich bei 3 Seiten und habe eine grobe Gliederung - das ist ok, aber da geht noch mehr! Aktuell versuche ich das Schreiben noch besser in meinen Alltag zu integrieren. Nach dem Aufstehen, vor dem Schlafengehen, zwischendrin - länger als 30-60 Minuten am Stück geht bei mir sowieso nicht. Nächste Herausforderung: diverse Bücher lesen und daraus das Essentielle für mein Buch herausarbeiten.
Glücklicherweise starte ich aber nicht komplett bei Null, die erste konkrete Idee für ein Sachbuch hatte ich schon 2014, damals ist auch der Begriff der ‘Postmodernen Krise’ entstanden. Über die letzten 5 Jahre hat sich meine Analyse dann stetig weiterentwickelt - ich hatte mir in dieser Zeit auch bereits öfter vorge-nommen, mit dem Schreiben zu beginnen. Doch es hatte einfach noch nicht gepasst. Viele meiner engeren Freund*innen glauben deswegen schon länger nicht mehr daran, dass ich wirklich mal ein Buch schreibe - weil ich im kleinen Kreis schon so oft darüber gesprochen hatte.
Aber der Punkt ist: ich spreche einfach viel. Über alles was mich bewegt, was in meinem Kopf vor sich geht und da sind eben alle möglichen Zwischenstände dabei. Und sicher auch die eine oder andere Schnaps-idee. Aber das Buch gehört definitiv nicht dazu, dafür habe ich viel zu viel Spaß am Schreiben, an Sprache, an Formulierung. Mein langer Sommer-Urlaub hat eine Erkenntnis in mir gefestigt: ich muss mich auf meine Stärken fokussieren - und das sind Worte in jeder Form.
Letztes Jahr noch lautete der Arbeitstitel ‘Generation Merkel - warum sind wir nur so konservativ?’ und auf viele meiner Erkenntnisse über uns Millennials kann ich in ‘Generation Global’ jetzt aufbauen:
“Nach dem Scheitern zog sich ein großer Teil der politisierten Millennial-Minderheit - darunter so viele talentierte, inspirierende Personen - ins Private zurück. Manche gingen auch zu anderen Parteien, doch weite Teile des Umfelds, das mich prägte und mich erst richtig politisierte, zerfiel. Viele gesellten sich zur Mehrheit ihrer Altersgenoss*innen, wurstelten sich von nun an durch und verlagerten ihr politisches Bewusstsein ins individuelle Handeln.”
Zur großen angepassten Millennial-Mehrheit kamen nun auch noch diejenigen dazu, die es wenigstens versucht hatten. Das war eine harte, frustrierende Erkenntnis. Und wahrscheinlich auch der Grund, warum ich letztes Jahr noch kein Buch daraus machen konnte, es fehlte einfach die Hoffnung. Doch in diesem Jahr ließ ich mich vom Spirit der Globals, vom Spirit so inspirierender Menschen wie Greta Thunberg oder Joshua Wong, anstecken. Der Knoten ist geplatzt und in 2 Wochen hab ich dann mehr als 6 Seiten geschafft, here we go!